Siemensbahn präsentiert sich auf Bürgerinnenveranstaltung

Die Bewohnerinnen der Mierendorff-Insel in Berlin-Charlottenburg sind besorgt, dass diverse Verkehrsprojekte zu verstopften Straßen und einem Verkehrskollaps auf ihrer Insel führen. Bezirk und Bürgerinnen haben daher zum Austausch aller Beteiligten zur Insel-Konferenz geladen.

„In den kommenden Jahren sollen in unserem Umfeld unter anderem die Erneuerung der Rudolf-Wissell-Autobahnbrücke, der Umbau des S-Bahnhofs Jungfernheide und die Erweiterung der Straßenbahnlinie M10 stattfinden“ fasste der Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger in seinem Grußwort die Hauptherausforderungen zusammen. Er setzte auf eine frühzeitige Abstimmung der Vorhaben, um eine spätere Überlastung zu verhindern.

Schruoffeneger begrüße es daher sehr, dass sich trotz Sonnenschein sowohl die Bürgerinnen als auch die Vertreterinnen aus Unternehmen und Verwaltung in großer Zahl trafen, um gemeinsam „in den Dialog zu treten.“ Später am Tag begrüßte auch Kirstin Bauch, Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, die Teilnehmerinnen und hob die Bedeutung der Beteiligung von Bewohnerinnen in Stadtentwicklungsprozessen hervor.

Gut 100 Teilnehmerinnen waren es insgesamt, die am Samstag, den 13. Mai, in die Aula des Gottfried-Keller-Gymnasiums in Berlin-Charlottenburg kamen, um an der Insel-Konferenz „Mobilität auf der Nachhaltigen Mierendorff-Insel – Verbesserung der Lebensqualität“ teilzunehmen. Im ersten Teil der Veranstaltung hatten die Vorhabenträgerinnen die Gelegenheit, in einem kurzen Impulsvortrag ihr Projekt vorzustellen. Für die zweite Hälfte war ein offener Workshop zu verschiedenen Schwerpunktthemen vorgesehen.

Für das Bauvorhaben „Reaktivierung Siemensbahn“ der Deutschen Bahn waren Ann-Kathrin Pietzek, Leiterin Stakeholdermanagement in der Region Ost und Julian Thiel, Kommunikationsmanager für die Siemensbahn, im Auftrag des Projektleiters Thomas Rüffer vor Ort. Anhand einiger mit Fotografien und Visualisierungen aufgelockerten Folien brachten sie dem Publikum informativ und kurzweilig den aktuellen Projektfortschritt näher.

Das Hauptinteresse der Teilnehmerinnen der Insel-Konferenz am Bauvorhaben der Deutschen Bahn lag nachvollziehbarerweise auf dem ersten Projektabschnitt (1.1) der Siemensbahn, also den Plänen für den Umbau des S-Bahnhofs Jungfernheide. Auch wenn sich die Planungen hierzu noch in einer frühen Phase befinden, benannten die Referentinnen einige konkrete Ansätze für die Umsetzung.

Neben der Anpassung der Eisenbahnüberführung (EÜ) über die Lise-Meitner-Straße und der Anordnung einer Kehranlage zwischen ebendieser Straße und dem Bahnhof liegt der Schwerpunkt der Planungen am Bahnhof Jungfernheide auf dem Bau eines dritten S-Bahn-Gleises mit einer dritten Bahnsteigkante inklusive Bahnsteigüberdachung, Zugangsbauwerken und barrierefreier Erschließung des neuen Bahnsteigs.

Was aus Sicht der Teilnehmerinnen besonders wichtig ist, konnten die beiden Vertreterinnen der Deutschen Bahn in der anschließenden Diskussion in kleinen Gruppen erleben. Am Siemensbahn-Tisch wurde der barrierefreie Ausbau der EÜ Schlosspark intensiv diskutiert. Auch wenn er kein Bestandteil der Reaktivierung der Siemensbahn ist, so brachten die Bürgerinnen deutlich ihre Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation zum Ausdruck. Ein schönes weiteres Beispiel dafür, dass die einzelnen Bauvorhaben der DB Netz AG in der Region Ost von außen nicht so differenziert wahrgenommen werden, wie es intern oft der Fall ist. Es lohnt sich also in jedem Fall, den Dialog aufrecht zu erhalten.

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